Qigong als Oberbegriff

Ob Qigong, Taiji oder die Kampfkünste, sie alle sind eingebunden in die Konzepte der chinesischen Akupunkturlehre.                                                                        

Über die chinesische Medizin kursieren die einfältigsten Vorstellungen. Kein Wunder also, dass diese Methoden "unterm Radar" fliegen. Was wir über chinesische Medizin erfahren kommt aus einem kommunistischen Land mit materialistischer Staatsdoktrien. Das verträgt sich mit Qigong und Mystik nicht. Man unterschlägt uns also beim Know How Transfer die Hälfte der Lehre. Die hoch verdichtete chinesische Sprache fügt das ihrige durch missverständliche Übersetzungen hinzu.
Qigong sind also weder Entspannungsübungen, noch wirken sie nur wenn man dran glaubt.
   

Qi - die Lebensenergie

Qigong bedeutet Arbeit mit der Lebensenergie.
Albert Einstein als Physiker erkannte diese Energie, hatte aber große Schwierigkeiten, diese Art von Energie in seinem Physik-Weltbild unterzubringen. Deshalb wird in der westlichen Welt um diese Energie ein großer Bogen geschlagen.
Qi zirkuliert im Unterhautfettgewebe des Körpers. Hier liegen die Meridiane und Akupunkturpunkte. Am Ende des Meridians taucht Qi von der Oberfläche des Körpers ab und durchzieht, wiederum systematisch, das Körperinnere und die Organe.    
Qi ist laut der taoistischen Philosophie die Energie, die alle physikalischen Funktionen in diesem Universum unterhält. Qi ist ein Aktivfluidum. Es entsteht zwischen den abstrakten Polaritäten Yin und Yang: Plus und Minus, Zentrifugal- versus Anziehungskraft, Anfang und Ende. Im Mikrokosmos (dem Organismus) unterhält es alle osmotischen und elektromagnetischen Transmitter- und Stoffwechselfunktionen. Dabei gilt folgende Hierarchie:

Geist führt Qi - Qi führt Körperflüssigkeiten - Körperflüssigkeiten führen alle lebenswichtigen Substanzen

Qi ist bei guter Übung im Körper spührbar und von den Meistern instrumentalisierbar, z.B. um Steine zu zerschlagen.

Pflege der Persönlichkeit

An dieser Stelle greift das Axiom, dass Körper und Geist nicht getrennt sind.

Chinesische Medizin benennt die psychischen (seelischen) Fähigkeiten des Menschen mit Intention, Intelligenz, Intellekt, Instinkt und Intuition. Sie werden von den Organen repräsentiert. In der Reihenfolge: Leber/Gallenblase, Herz/Kreislauf, Magen/Milz, Lunge Dickdarm und Niere/Blase. Die Organe erhalten ihre Energie über ihre jaweiligen Meridiane. Werden die Meridiane durch Übungen in die Lage versetzt den Organen ausreichend Energie zuzuführen, wirkt sich das nicht nur auf diese aus sondern gleichzeitig auf die von den Organen repräsentierten seelischen Fähigkeiten. Die Freischaltung der Meridiane ist also der praktische Vorgang der Freischaltung seelischer Fähigkeiten. Diese geistigen Fähigkeiten fördern sich gegenseitig und sie begrenzen sich. Das führt zu einer Persönlichkeit, dessen Verhalten ausgewogen und reif ist und die in der Lage ist umfänglich am Leben teilzunehmen.

Pflege des Lebens

Gesundheit kann sich optimalerweise nur herausstellen, wenn dafür die Umweltbedingungen gegeben bzw. hergestellt worden sind. Wenn sich nun nur einseitig kalibrierte Menschen an der Gestaltung des Lebens beteiligen braucht man sich über die Ungereimtheiten dieser Gesellschaft nicht wundern.
Anstatt sich also im Leben lediglich auf das eigene Fortkommen zu konzentrieren, besteht für jeden Menschen ein Imperativ zum kollektiven Mehrwert beizutragen: Verliehen durch das Zepter Ming Men, Tor der Bestimmung, Du Mai 4 am unteren Rücken.